Sebastião Salgado-Ausstellung «Amazônia» in den Maag-Hallen Zürich

«Amazônia» ist die derzeit bedeutendste Ausstellung des bekannten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Sie wurde bisher von mehr als einer Million Personen weltweit besucht und ist nun in den Maag-Hallen in Zürich zu sehen. Salgado zeigt fantastische Landschaften und das Leben der indigenen Völker.

 

Rund 200 grossformatige und mehrheitlich freihängende Bilder von Sebastião Salgado laden die Besucherinnen und Besucher in den grössten Regenwald der Welt ein

Sebastião Salgado versteht es als bekannter zeitgenössischer Fotograf nicht nur das Endliche bildnerisch zu dokumentieren, sondern er präsentiert uns eindrückliche, bisher noch nie gesehene Stimmungsbilder aus dem grössten Regenwaldgebiet der Welt. Neun Jahre hat er im Amazonas an diesem Projekt gearbeitet, um uns in seinen einmaligen Bildern das Rauschen des Regens, der Wasserfälle und Flüsse erahnen zu lassen und uns das Leben und den Überlebenskampf von Mensch und Tier in eindrücklichen Fotografien zu präsentieren.

 

Sebastião und Lélia Wanick Salgado eröffneten die Ausstellung «Amazônia» in Zürich

Sebastião Salgado ist ein weltbekannter Fotokünstler, Fotoreporter und Umweltschützer zugleich. Er versteht es wie kaum ein anderer, das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sowie die Schönheit eines gefährdeten Teils unseres Planeten in stimmungsvollen Bildern einzufangen. Mit rund 200 gigantischen Fotos des grössten Regenwaldes der Erde entführt Salgado die Betrachterinnen und Betrachter mitten in eine prachtvolle Vegetation. Sie vermitteln die Majestät der weiten Ebenen und der mächtigen Gebirgszüge der Amazonas-Region.

 

Sebastião Salgado sieht sich mit dieser grandiosen Arbeit in erster Linie als Aufklärer und Umweltschützer. Er nimmt sein Publikum auf eine faszinierende Reise durch den Amazonas-Regenwald mit, rückt die Fragilität des Ökosystems der «Selva» ins Licht und weist mit prägnanter Bildsprache auf die Dringlichkeit von deren Schutz hin. Seine Werke zeigen keine Abholzung, Brände, illegale Goldsuche und Waffen, sondern das Amazonasgebiet und die indigenen Völker, die den Regenwald bewahren. «Ich wünsche mir mit all meiner Energie und Leidenschaft, die ich in ‹Amazônia› investiert habe, dass diese Ausstellung in 50 Jahren nicht einer verlorenen Welt gleicht», sagt Salgado. «Der Amazonas-Regenwald muss weiterleben – und in seinem Herzen immer seine indigenen Bewohner haben.»

 

Kreiert und kuratiert wurde die Ausstellung von seiner Ehefrau von Lélia Wanick Salgado. Sie hat die mehrheitlich freihängenden rund 200 Aufnahmen so arrangiert «also ob die Besucherinnen und Besucher selbst in den Regenwald Amazonas eintreten würden». Das sei in dieser Art auch nicht in jeder Location möglich, doch die Maag Halle sei für eine solche grosszügige und übersichtliche Art geradezu prädestiniert, sagte Lélia Wanick Salgado zu ihrem Ausstellungskonzept. Abgesehen von dieser grossflächigen Präsentation, die weitgehend den Landschaftsbildern vorbehalten ist, zeigt Lélia Wanick Salgado in mehreren Kojen das Leben der indigenen Volksstämme, die weitgehend von moderner Zivilisation abgeschirmt ihre eigenen Lebensweisen, Brauchtümer und Überlebensstrategien pflegen. Salgado hält die Sanftheit der Landschaft ebenso fest wie die Urkräfte der Elemente, die das Leben im Regenwald prägen. Er dokumentiert das Leben der Indigenen des Amazonas, die Salgado auf zahlreichen Reisen verewigt hat.

 

Ein eigens für die Ausstellung komponierter Audiotrack des französischen Musikers Jean-Michel Jarre begleitet die Besucherinnen und Besucher auf ihrem Gang durch «Amazônia». Jarres Musik ist von den authentischen Klängen des Waldes inspiriert, vom Rascheln im Gehölz, vom Schreien, Schnattern und Fiepen der Tiere, vom Gesang der Vögel oder vom Rauschen des von den Bergen herabstürzenden Wassers.

 

Fotoausstellung für Blinde: Die 21 wichtigsten Bilder der Ausstellung sind als Reliefs ausgestaltet und können von Sehbehinderten taktil erfasst werden 

Seit der Eröffnung in Mailand Mitte Mai 2023 verfügt die Ausstellung neu zudem über einen Bereich für blinde und sehbehinderte Besuchende – was nicht zuletzt von Salgado initiiert wurde, weil eine seiner Schwestern sehbehindert ist. Er will ihr und anderen blinden Menschen mit Reliefs die Möglichkeit zu bieten, die Welt von «Amazônia» taktil zu erleben. Das in der Maag Halle ausgestellte Werk «Amazônia Touch» ist der erste Fotoband, bestehend aus Messingplatten, der für blinde und sehbehinderte Menschen konzipiert und gestaltet wurde. Er ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den Salgados und der Foundation Visio, einer Organisation, die sich dafür einsetzt, sehbehinderten Menschen Zugang zu kulturellen Aktivitäten zu eröffnen. Der Band wurde gemeinsam mit dem Taschen-Verlag produziert. 21 Reflief-Platten ermöglichen den Besuchenden eine taktile Leseerfahrung. Weiter wurde die Ausstellung von den Zurich-Versicherungen und dem «Instituto Terra» unterstützt, einer gemeinnützigen Organisation von Lélia Wanick Salgado und Sebastião Salgado unterstützt, die sich mit der gezielten und nachhaltigen Wiederherstellung des Atlantischen Waldes in Brasilien befasst.

Die Ausstellung «Amazônia» von Sebastião und Lélia Wanick Salgado hat bereits in Rom, London, São Paulo, Paris, Los Angeles, Manchester, Avignon, Rio de Janeiro und Mailand haltgemacht und ist nun in den Maag Hallen Zürich noch bis 24. September 2023 zu sehen.

Situationsbilder: Urs Tillmanns / Fotointern

Wann? Vom 31. Mai bis 24. September 2023
(geöffnet Di/Mi/Do/So 10.00 bis 18:00 Uhr; Fr/Sa 10.00 bis 19:00 Uhr
Wo? Maag Halle Zürich, Zahnradstrasse 22, CH-8005 Zürich
Wie viel? Erwachsene CHF 25.00 (Sa/So 27.00); reduziert CHF 22.00 (Sa/So 24.00); Kinder CHF 14.00/16.00 (siehe Details) 
Infos: https://amazonia-exhibition.ch/