Wer Fotos partiell und punktgenau perfekt retuschieren und optimieren, Bildteile präzise freistellen oder am Computer von Hand zeichnen will, kommt um ein Stifttablett (früher Grafiktablett genannt) kaum herum. Während Laien sich für solche Arbeiten mit einer Computermaus abmühen, erlauben die Stifttablets mit ihren druck- und neigungssempfindlichen Stiften, höchst präzises, kreatives und sehr produktives Arbeiten. Der Stift gibt beim Retschieren und Malen nicht nur den aktuellen Ort im Bild laufend an ein Programm, sondern kann – in einem die Stifttechnolgie unterstützenden Programm wie Photoshop, Affinity Photo usw. – je nach ausgeübtem Druck oder nach Neigung auch die Breite der Malstriche und/oder die Transparenz der aufgetragenen Farbe ändern.
Noch intuitiver arbeiten lässt sich, wenn sich der Stift nicht auf einem grauen Tablett mit Blick auf den Computermonitor führen lässt, sondern das Tablett selbst das Bild zeigt und man direkt auf dem Bild arbeiten kann. Dabei handelt es sich um Stift-Displays, die wie Tablet-Computer aussehen, aber ein viel präziseres Arbeiten mit dem Stift ermöglichen. Diese werden von Wacom als «Cintiq»-Serie bezeichnet, während die professionellen Stifttablett (ohne Bildschirm) unter dem Namen «Intuos» laufen.
Wacom hat übrigens erst kürzlich mit der «Wacom One»-Serie auch eine neue Produktfamilie in der Einsteigerklasse eingeführt und aus zwei Stifttabletts und zwei Stift-Displays besteht (Fotointern berichtete).
Die im Sommer 2023 eingeführte «Wacom One»-Produktreihe ist in der Einsteigerklasse angesiedelt und besteht aus zwei Stift-Displays (links im Bild) und zwei Stifttabletts (rechts) in den Formaten 13 und 12 Zoll.
Neue Stift-Displays: Cintiq Pro 17 und 22
Die japanische Wacom ist die Pionierin in der Technolgie rund um digitale (Eingabe-)Stifte, Stifttabletts und Stift-Displays – und sie ist seit 40 Jahren technologisch führend bei dieser Art von Eingabegeräten. Nun kündigt Wacom mit dem 17 Zoll grossen «Wacom Cintiq Pro 17» und dem «Wacom Cintiq Pro 22» (21,5 Zoll) zwei Neuzugänge in der «Cintiq Pro»-Produktreihe an, die das «Wacom Cintiq Pro 27» ergänzen.
Die neuen Stift-Displays sind mit der gleichen Technologie ausgestattet wie das Ende 2022 eingeführte Wacom Cintiq Pro 27 (Fotointern berichtete). Sie verfügen über die bisher fortschrittlichsten farbgenauen Displays mit der Fähigkeit zur Darstellung von 1,07 Milliarden Farben, eine branchenführende Wiederholfrequenz von 120 Hz, die eine geringere Stiftlatenz bewirken kann. Dazu gibt es den vollständig anpassbaren Pro Pen 3.
Wacom Cintiq Pro: Das Herzstück eines Arbeitsplatzes für Kreativ-Profis
Die farbkritischen Arbeitsabläufe von heute und morgen, darunter VFX und CG sowie professionelle Animation, Illustration, Design und Fotografie, bilden zusammen mit den Wünschen von Studierenden und Lehrkräften in der kreativen Ausbildung die Grundlage für das neue Cintiq Pro 17 und 22.
Im Kreativbereich sind die Stift-Displays – wie hier dasWacom Cintiq Pro 22 – unverzichtbar. Mit hochempfindlichem Stift und Tablet lassen sich äussert präzise und nuencirt Bilder mal und Fotos retuschieren sowie freistellen.
Das Cintiq Pro 22 bietet allen, die mehr Bildschirmfläche benötigen, einen 21,5-Zoll-Bildschirm, während das Cintiq Pro 17 mit einem kompakteren 17,3-Zoll-Display ausgestattet ist. Beide Displays verfügen über 4K-Auflösung, die Fähigkeit zur Darstellung von 1,07 Milliarden Farben und eine hervorragende Farbabdeckung, und zwar über 100 % Rec.709- und 99 % DCI-P3-Farbabdeckung – die gängigsten Farbräume in Video-, Film- und Fernsehproduktionen. Darüber hinaus sind beide Produkte zertifiziert nach Pantone Validated und Pantone SkinTone Validated und erfüllen somit den Pantone-Standard für die genaue Darstellung der gesamten Palette an menschlichen Hauttönen. Angesichts dieser Genauigkeit ist jetzt und in Zukunft in farbkritischen Arbeitsabläufen meist kein zusätzlicher farbgenauer Monitor mehr erforderlich.
Das Cintiq Pro 17 und das 22 verfügen auch über HDR-Gamma-Unterstützung. Sie sind ausgestattet mit HLG- (Hybrid Log-Gamma) und PQ-Kurven (Perceptual Quantization) zur Anzeige und Bearbeitung von HDR-Videoinhalten (High Dynamic Range). Die optimierten Gammakurven lassen die Bilder im Vergleich zu SDR (Standard Dynamic Range) näher an dem erscheinen, wie das menschliche Auge die Welt wahrnimmt.
Pro Pen 3, ExpressKey-Tasten, Multi-Touch-Gesten
Die 40-jährige Partnerschaft von Wacom mit Künstlern und Kreativen führte zu der fein abgestimmten taktilen Erfahrung der Cintiq Pro Produktreihe, die eine ergonomische, intuitive Bedienung ermöglicht. Beim vollständig anpassbaren Pro Pen 3 können Benutzer die Grösse des Griffs, die Tastenkonfiguration und die Gewichtung ganz auf ihre individuellen Anforderungen abstimmen.
Der «Wacom Pro Pen 3»-Stift kann durch Zubehör angepasst werden. So kann er dicker gemacht oder sein Schwerpunkt mit einem inneren Gewicht verlagert werden.
Beide Displays verfügen über je acht ExpressKey-Tasten am hinteren Displayrand, die von den Benutzern mit den von ihnen bevorzugten Shortcuts belegt werden können. Und für alle, die sich noch mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten in ihrem Arbeitsablauf wünschen, bieten Cintiq Pro 17 und 22 Multi-Touch-Unterstützung. Diese erlaubt die Programmierung bestimmter Gesten als Shortcuts oder die Entwicklung virtueller Tasten für einen effizienteren Arbeitsfluss.
Kreativ-Profis, die ihre Arbeitsumgebung noch weiter anpassen möchten, können separat einen speziell für die Optimierung des kreativen Schaffens konzipierten Wacom Standfuss erwerben oder ihr Cintiq Pro an kompatiblen Display-Armen oder Standfüssen von Drittanbietern befestigen.
Wacom Cintiq Pro 22 auf dem optionalen Wacom Standfuss: Zu sehen sind einige der ExpressKey-Tasten
«Die Cintiq Pro Produktreihe wurde zusammen mit Künstlern, Spieleentwicklern und Videoproduzenten entwickelt, die sich für eine fortschrittliche Technologie starkmachen. Wir haben Künstler und Kreative bei der Arbeit beobachtet und sie gefragt, was sie brauchen und was sie sich wünschen würden. Wir haben ihre Wünsche und die Anforderungen ihrer intensiven Arbeitsabläufe in die Cintiq Pro Produktreihe einfliessen lassen, um ein Stift-Display zu schaffen, das ihre heutigen Bedürfnisse erfüllt und ihre zukünftigen Wünsche übertrifft», so Faik Karaoglu, Executive Vice President der Branded Business Unit bei Wacom.
Wacom Cintiq Pro 17 auf dem verstellbaren Easy Stand und deshalb hier angehoben und leicht geneigt; Mit dem druck- und neigungsempfindlichen Stift lässt sich äusserst genau und intuitiv arbeiten. Die Stift-Displays unterstützen zudem Multi-Touch-Gesten für die Bedienung.
Mit den beiden Neuheiten umfasst die «Cintiq Pro»-Produktreihe nun drei Modelle in unterschiedlichen Grössen. Sie sind hier mit dem frei verstellbaren als Zubehör erhältlichen Standfuss abgebildet.
Preis und Verfügbarkeit
Das Wacom Cintiq Pro 17 ist seit gestern, dem 19. Oktober 2023, zum Preis (UVP) von 2’699.99 Euro im Einzelhandel erhältlich und im Wacom eStore u erhältlich. Das Wacom Cintiq Pro 22 wird ab Dezember 2023 zum Preis von 3’299.99 Euro folgen. Preise in Franken wurden nicht kommuniziert.
Weitere Infos
Wacom Cintiq Pro 17, 22 und 27 (kombinierte Produktseite)
Wacom One – erwähnte Einsteiger-Linie mit Stift-Displays und Stift-Tabletts (Übersichtsseite)
Wacom (Herstellerseite mit Produktinfos, Treiber-Download etc.)
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