Wer ein leichtes und kompaktes Stativ sucht, eines das man gerne mitnimmt, sollte sich das neue AT-125 von Sirui mit dem Stativkopf E-10 ansehen. Es wiegt weniger als ein Kilo, wird in einer schützenden Tragtasche geliefert und ist dank einer neuartigen Beinkonstruktion blitzschnell aufgestellt.
Stative ähneln sich, was ihre Konstruktion, ihre Handhabung und ihre Einsatzmöglichkeiten anbelangen. Drei Beine, eine Stativschulter, eine Mittelsäule mit Stativkopf – das ist grundsätzlich alles, was dieses nützliche Zubehör aufweist, um die Kamera bei langen Belichtungszeiten stabil zu halten. Dennoch sind die Stative im Markt sehr unterschiedlich, einige kompakt und leicht für das Reisegepäck, andere schwer und stabiler für grosse Kameras.
Das neue Sirui AT-125 mit dem E10 Stativkopf gehört zur ersten Gattung. Mit weniger als einem Kilo Eigengewicht und einem Packmass von 38 cm ohne die praktische Tragetasche und zwei Zentimeter mehr damit, ist das Sirui AT-125 ein Stativ, dass man gerne mitnimmt, während grössere und schwere oft zuhause gelassen werden.
Das Sirui AT-125 gehört zu jenen Stativen, bei denen die Beine ganz umklappt (Hollow-Design) werden, um eine möglich kompakte Transportform zu bekommen. Das ist mit dem Nachteil verbunden, dass man vor dem Benutzen zuerst die Beine in Gebrauchsposition zurückklappen und die Mittelsäule einfahren muss, doch wird durch dieses Konstruktionsprinzip etwa 20 Prozent an Packmass gewonnen. Als Vorteil resultiert auch, dass die Beinwinkel mit den Arretiertasten in drei verschiedenen Positionen (25°, 55° und 85°) blockiert werden können, was Tiefstellungen ermöglicht, die mit anderen Stativen nicht oder nur schwerlich möglich sind.
Das Sirui AT-125 Stativ ist mit Arbeitshöhen von 42 cm bis 1,54 Meter sehr vielfältig einsetzbar. Mit umgeklappten Beinen [1] lässt es sich extrem kompakt transportieren. Es ist ein stabiles Tischstativ [2], das mit ausgespreizten Beinen und dem Kurzteil der Mittelsäule Arbeiten in Bodennähe möglich macht [3]. Noch extremere Tiefstellungen sind mit der umgekehrt eingesetzten Mittelsäule möglich [4].
Die Sache mit dem Dreh
Generell gibt es zwei Arten von Beinarretierungen: Klemmtasten und Schraubklemmen. Mit beiden muss die Arretierung bei jedem Bein und Beinsegment gelöst und nach dem Ausziehen des Beinsegments wieder fixiert werden. Das sind bei einem Dreibeinstativ mit je fünf Beinsegmenten 36 (!) Manipulationen bis es aufgestellt und ebenso viele bis es wieder versorgt ist. Und dies unter Umständen bei Minustemperaturen mit Handschuhen. Zieht man auch nur ein Segment nicht stark genug an, sackt das Stativ ein …
Extrem komfortabel: Mit einer Viertelsdrehung des Gummipuffers werden die Stativbeine arretiert oder wieder gelöst
Anders beim neuen Sirui-Stativ: Hier löst man den Gummipuffer am Ende des Stativbeins mit einer Vierteldrehung, zieht das Bein beliebig aus und dreht den Gummipuffer wieder zurück – fertig. Dadurch ist das Stativ in einem Bruchteil der Zeit, die man mit normalem Stativ benötigt, aufgestellt und ebenso schnell wieder versorgt. Ein weiterer Pluspunkt ist die Optik des Stativs, weil keine Klemmtasten oder Schraubklemmen vorstehen, was eine kompakteren Form ergibt.
Höhenflexibel
Das Sirui AT-125 mit dem Stativkopf E-10 lässt sich im Normalgebrauch in einer Höhe von 42 bis 154 cm (mit Stativkopf) einsetzen. Es geht aber noch tiefer: Zum einen kann man die Mittelsäule unterteilen (in zwei Stücke von 24 cm und 5,5 cm) wodurch man mit dem kurzen Mittelsäulenteil und den Beinen in 85°-Stellung ein Minimalhöhe von 21 cm erreicht [Bild 3]. Kehrt man die Mittelsäule um [Bild 4] so kommt man auf Bodenhöhe.
Das AT-125 wird mit einer praktischen Trag- und Umhängetasche geliefert
Stativ mit Köpfchen
Einen wuchtigen Eindruck macht der Stativkopf E-10 nicht gerade. Aber er passt erstens zum Design des Stativs und zweitens hat er immerhin eine Tragkraft von 8 Kilogramm. Das reicht locker auch für grössere Kameras mit schweren Objektiven. Es lässt sich damit sehr genau arbeiten. Die Verstellungen sind leichtgängig und geschmeidig und gewährleisten ein sicheres Fixieren in allen Positionen. Für Panoramaaufnahmen ist der Stativkopf um 360° drehbar. Zwei Nivellierlibellen, eine in der Stativschulter und eine zweite an der Plattenhalterung, sind zum horizontalen Ausrichten des Stativs eine grosse Hilfe. Die Schnellwechselplatte ist Arca Swiss-kompatibel und weist vier Gummiflächen auf, welche ein Verdrehen der Kamera verhindert. Zudem ist die Platte durch das Safety Lock System gegen versehentliches Abrutschen gesichert.
In der Stativschulter befinden sich zwei 1/4″ Gewinde für diverses Zubehör wie: Mikrofone, Monitore, Hilfsarme usw. Auch ist am unteren Ende der Mittelsäule ein Stabilisierungshaken montiert, an dem zur zusätzlichen Standfestigkeit bei starkem Wind als Gewicht beispielsweise ein Rucksack angehängt werden kann.
Standfestigkeit gewinnt man auch, indem man den grössen Beinwinkel von 55° wählt. Man verliert zwar dadurch an Maximalhöhe (noch 88 cm), doch kann nun mit der grossen Stehfläche der Wind wehen so stark er will. Der 55°- oder gar der 85°-Winkel ist auch nützlich, wenn man ein Stativbein an eine Wand oder einen Felsen abstützen will.
Es ist im Gross- und Fachhandel zum Richtpreis von CHF 189.00 erhältlich.
Das Fazit
Zieht man bei dem kompakten und leichten AT-125 von Sirui auch noch den günstigen Richtpreis von CHF 189.00 in Betracht, so resultiert ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Das Stativ macht einen wertigen Eindruck, ist sehr vielfältig einsetzbar und punktet vor allem durch die Dreharretierung der Stativbeine. Ein ideales Reisestativ, das man für alle Fälle immer dabei hat.
Sirui Stativ AT-125 mit Stativkopf E-10 – Spezifikationen | ||
Modell | Stativ AT-125 | Stativkopf E-10 |
Material | Carbon | Aluminium |
Segmente | 5 | |
Rohrdurchmesser | 13 – 25 mm | |
Beinwinkelverstellung | 25°, 55°, 85° | |
Höhe min / max | 120 mm / 156 mm | |
Tragkraft | 10 kg | 8 kg |
Drehung | 360° | |
Neigung | 90° | |
Abmessungen | 380 x 80 mm | 43 x 50 mm |
Gewicht | 660 g | 300 g |
Richtpreis |
CHF 189.00
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Klein und Handlich.
Nur Frage ich mich wie man auf so ein Stativchen 10 KG drauf bekommen kann.
Und zweitens finde ich es schade dass man keine Höhenangabe macht ohne die Mittelsäule.
Diese ist vielfach nicht für eine stabile Camera Ausrichtung geeignet, oder sehe ich dass falsch?
Ich finde es sollten mal realistische Angaben gemacht werden.
Und die Technik mit dem Knopf gab es schon vor ca.60 Jahren, vielleicht aber nicht ganz gleich.