Urs Tillmanns, 14. Oktober 2024, 16:00 Uhr

Freitag und Samstag in Bern: Symposium «Photography after Immateriality»

Am 18. und 19. Oktober 2024 findet an der Hochschule der Künste in Bern ein öffentliches Symposium zum Thema «Zwischen Pixel und Korn – über die unsichtbaren Dimensionen des Bildes» statt. Wie bewerten und verstehen wir die analoge und die digitale Fotografie?

Was geschieht im Inneren des Fotoapparates, wenn wir auf den Auslöser drücken? Was wird wie übertragen, ohne dass wir bewusst daran beteiligt sind? Welche technologischen Innovationen haben sich durchgesetzt und welche nicht? Sind Artefakte in der analogen Fotografie Kennzeichen oder Fehler? Und was hat das wiederum mit dem Korn, dem Farbkippen, und Prozesskontrolle zu tun? Kern des Symposiums sind performative Lectures, Berichte aus dem Labor sowie Vorträge über einen künstlerisch-konzeptuellen Umgang mit Fototechnik und über die physische Manifestation des Bildes. Dabei werden Fotografie und Technik zum Gegenstand künstlerischer und wissenschaftlicher Untersuchungen.

Die Immaterialität der Fotografie hat nach CGIs und NFTs mit KI generierten Bildern einen neuen Peak erreicht. Namen wie «Promptografie» beschreiben neue Prozesse und geben Fotografien eine Berechtigung, die nie eine Kamera und nie ein Motiv gesehen haben. Gleichzeitig werden Begriffe wie «lens-based photography» eingeführt, um eine fotografische Praxis zu definieren, in welcher der Akt der Aufnahme noch auf dem Auslösen einer Kamera basiert.

Aus der Sicht von Künstler/innen, Produzent/innen, Forscher/innen und Kunsthistoriker/innen erscheint uns das Verhandeln der Fototechnik gegenwärtig aktueller und bedeutender denn je. Denn unser Umgang mit neuen Technologien erfährt zwar ein ständiges Update und ist selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden, allerdings sind wir ihnen immer mehr ausgeliefert. Je komplizierter die Technik wird, desto mehr verschwindet sie hinter sich selbst – desto grösser wird die Blackbox.

Durch die neuen Technologien eröffnen sich auch Räume, in denen es sich lohnt, vergessene oder neue Fragen im Zusammenhang mit analogen Praktiken zu stellen. Wie bewerten und verstehen wir die analoge, materielle Fotografie im Kontext des Wissens um die digitale, entmaterialisierte Fotografie? Können wir durch die zeitliche Distanz, und das Bewusstwerden einer Fotografie als Gegenstand einen neuen kritischeren Blick auf die Prozesse der analogen Bildentstehung werfen?

Dieses Symposium befragt digitale und analoge Technologien und lässt in einen Dialog treten. Die Immaterialität bildet das leise Grundrauschen des Symposiums – aus diesem Rauschen hinaus, treten Fragen und Positionen zur «stofflichen» Fotografie, welche wiederum ein Echo im Rauschen der Immaterialität hinterlässt.

Die Gäste: Andrea Gohl, Brigitte Lustenberger, Caroline Heider, Claudia Rohrauer, Estelle Blaschke, Hugo Ryser, Lisa Rastl, Maren Polte, Nadine Reding, Nicole Hametner, Rita Hofmann, Ruth Horak und Sabine Süsstrunk sowie den Studierenden der HKB Daria Samoilova; Nina Caviezel und Tim Rod
Moderation: Amelie Schüle, Photoforum PasquArt Biel
Kuration: Corinne Futterlieb, Hochschule der Künste, Bern

Was? Symposium «Photography after Immateriality»
Wann? 18.10.2024, 12.45 Uhr bis 19.10.2024, 20.30 Uhr
Wo? Hochschule der Künste, Bern, Fellerstrasse 11, 3027 Bern
Wie viel? Die Veranstaltung ist öffentlich, kostenlos und benötigt keine Anmeldung
Info? www.hkb.bfh.ch/de/

 

Das Programm

Photography after Immateriality – Programm
Freitag, 18. Oktober 2024
ab 12:45 Come together
13:00 – 13:15 Begrüssung Felicity Lunn,
Einführung in das Symposium mit Amelie Schüle und Corinne Futterlieb
13:15 – 14:00 Vortrag Sabine Süsstrunk
«Fotos, Fakten und Fiktionen»: Eine persönliche Reise durch die Innovationen der computergesteuerten Fotografie
14:10 – 14:40 Lecture Performance Caroline Heider «Fototechnik*Trouble»
14:15 – 15:20 Artist Talk und Ausstellung: Nicole Hametner «Warten auf das Bild»
15:20 – 15:40 Pause
15:40 – 16:00 Kurz-Panel moderiert von Amelie Schüle
Sabine Süsstrunk, Caroline Heider, Nicole Hametner
16:10 – 16:40 Lecture Performance, Teil 01
Claudia Rohrauer und Lisa Rastl: Densitometrisches Duett
16:50 – 17:15 Kurzfilm Hugo Ryser «Geissbühler Schweiz» | 2024 | 20 min
17:15 – 17:30 Pause
17:30 – 17:50 Kurz-Panel, moderiert von Amelie Schüle
Claudia Rohrauer, Lisa Rastl, Hugo Ryser
18:00 – 18:50 Panel: Andrea Gohl und Maren Polte befragen Studierende Next Generation
18:50 – 19:00 Schlusswort mit Amelie Schüle und Corinne Futterlieb
19:00 – 19:30 Apéro
19:30 – 21:00 Abendessen Buffet Nord
ab 21:00 Film Axel Danielson & Maximilien Van Aertryck: «And the King Said, What a Fantastic Machine» Schweden, Dänemark | 2023 | 88 min
 
Samstag, 19. Oktober 2024
ab 12:45 Come together
13:00 – 13:30 Begrüssung und kurzer Rückblick Amelie Schüle und Corinne Futterlieb
13:20 – 13:50 Vortrag Rita Hofmann
«Artefakte der analogen Fotografie: Kennzeichen oder Fehler?»
14:00 – 14:30 Lecture Performance, Teil 02
Claudia Rohrauer und Lisa Rastl: Densitometrisches Duett
14:40 – 15:10 Vortrag Nadine Reding
«Fotografische Materialität: Herausforderungen einer Fotorestauratorin und analogen Fotoretuscheurin»
15:10 – 15:30 Pause
15:30 – 15:50 Kurz-Panel moderiert von Amelie Schüle
Rita Hofmann, Nadine Reding, Claudia Rohrauer und Lisa Rastl
16:00 – 16:30 Vortrag Ruth Horak
«Fotografie nach der Immaterialität – warum die Fotografie in der Kunst zum Thema wurde»
16:40 – 17:10 Vortrag Brigitte Lustenberger: «Komplizin der Interdisziplinarität»
17:10 – 17:30 Pause
17:30 – 18:30 Panel: Talkrunde mit Estelle Blaschke
18:30 – 18:45 Schlusswort Amelie Schüle und Corinne Futterlieb
18:46 – 20:30 Apéro Riche
 
Änderungen vorbehalten – Sämtliche Angaben ohne Gewähr

 

Ein Kommentar zu “Freitag und Samstag in Bern: Symposium «Photography after Immateriality»”

  1. Wie man doch einfache Vorgänge und Überlegungen hochgestochen verkaufen kann. Das elitäre Auftreten der «Vordenker» wird vom einfachen Steurzahlenden bezahlt, erahnen was abläuft können aber nur Insider aus einem kleinen inneren Kreis. Also auf zum «Densitometrisches Duett».

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