Urs Tillmanns, 26. Oktober 2024, 10:00 Uhr

Buchtipp: 70 Jahre CERN: «LHC Large Hadron Collider»

Im CERN bei Genf steht die grösste von Menschen geschaffene Forschungsanlage der Welt, ein Teilchenbeschleuniger von 27 Kilometer Länge, mit dem der Aufbau der Materie erforscht wird. Das Buch zeigt diesen Komplex in beeindruckenden Bildern.

Das CERN in Genf feierte Ende September sein 70-jähriges Jubiläum. Was am 29. September 1954 mit einer ersten Konferenz der sieben von 12 ratifizierenden Mitgliedsstaaten begann, ist heute das weltweit grösste Forschungszentrum auf dem Gebiet der Teilchenphysik. 24 europäische Länder sind daran beteiligt und rund 10’000 Physikerinnen und Physiker verfolgen hier ihre Forschungsprojekte. Hauptzielsetzung des CERN ist die physikalische Grundlagenforschung, insbesondere über den Aufbau der Materie, wozu ein gigantischer Teilchenbeschleuniger benutzt wird. Die zurzeit bedeutendste Anlage im CERN ist der «Large Hadron Collider» (LHC), und um diesen geht es in diesem Buch.

Der Large Hadron Collider (LHC) wurde am 10. September 2008 in Betrieb genommen und ist die bedeutendste Erweiterung des Beschleunigerkomplexes des CERN. Der LHC besteht aus einem 27 km langen Ring aus supraleitenden Magneten mit einer Reihe von Beschleunigungsstrukturen, welche die Energie der Teilchen auf dem Weg dorthin erhöhen. Die Strahlen im Inneren des LHC werden an vier Stellen des Beschleunigerrings zur Kollision gebracht, die den Positionen der vier Teilchendetektoren ATLAS, CMS, ALICE und LHCb entsprechen. Auch diese werden in diesem Buch gezeigt.

Die gigantische Anlage wurde über Jahre 100 Meter unter der Erde gebaut. Viele der riesigen Anlagen und Komponenten sind nur noch schwerlich zugänglich und wurden in Laufe der Jahre so verbaut, dass sie schon lange nicht mehr in ihrer vollen Grösse fotografiert werden können. Peter Ginter hat während der fünfzehnjährigen Entstehungsgeschichte den LHC in all seinen Konstruktionsphasen dokumentiert und zeigt uns nun in diesem Bildband Ansichten, die nicht nur einmalig und unwiederholbar sind, sondern die auch dazu dienen, den Aufbau und die Funktion des Colliders zu erklären.

So ist eine Bildserie entstanden, die einerseits eine der weltgrössten physikalischen Forschungsanstalten dokumentiert, die aber anderseits auch mit beeindruckenden Stimmungsaufnahmen ergänzt wird, in denen immer wieder der Mensch zum Thema wird. Die Bilder zeigen die Physiker an ihren Gerätschaften oder Menschen als Grössenvergleich, was den Gigantismus dieser Anlage nochmals eindrucksvoll unterstreicht. So sind die Bilder von Peter Ginter zu einer beeindruckenden und aussagestarken Industrie- und Forschungsserie geworden, die mit einer herausragenden fotografischen Qualität überzeugt.

Besonders informativ sind auch die Begleittexte des Bildbandes des Schriftstellers Franzobel, dessen Erklärungen in den drei Sprachen Englisch, Deutsch und Französisch viel Wissenswertes über das CERN und den grossen Teilebeschleuniger LHC auch für Laien verständlich enthalten. Zwar ist das Buch keine Neuerscheinung, doch ist das 70-jährige Jubiläum des CERN Grund genug, diesen hervorragenden Bildband wieder in Erinnerung zu rufen.

Für wen ist dieses Buch? Für alle, die an den physikalischen Experimenten und der Anlage des CERN interessiert sind und sich in die Welt der Erforschung des Universums entführen lassen wollen, die den wenigsten von uns zugänglich ist. Dann lohnt sich das Buch auch wegen der hervorragenden Industrie- und Forschungsaufnahmen von Peter Ginter, die als fotografisch beispielhaft bezeichnet werden dürfen.

Urs Tillmanns

 

Buchbeschreibung des Verlages

Im Buch LHC setzen sich Peter Ginter, einer der besten Fotografen unserer Zeit, der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller Franzobel und Rolf-Dieter Heuer, Generaldirektor des CERN von 2009 bis 2015, mit der grössten und komplexesten Maschine auseinander, die Menschen je erdacht haben.

Das Buch will den Leser einerseits für die wunderbare Welt der Teilchenphysik begeistern und ihm den LHC näher bringen, andererseits versteht es sich als Kunstwerk. Es ist sowohl eine fotografische Dokumentation einer der faszinierendsten Maschinen der Welt als auch eine literarische Annäherung an die spannendsten Fragen unserer Zeit. Peter Ginter hat den LHC fünfzehn Jahre lang mit den Mitteln der Fotografie künstlerisch interpretiert und mit seinen Bildern einen beeindruckenden Hymnus auf die Forschung geschaffen und der Schriftsteller Franzobel hat den LHC in seine Sprache übersetzt.

«Letztlich aber ist dieses einzigartige Buch das, was Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, daraus machen. Möge es Sie inspirieren, faszinieren, amüsieren und einen Urknall in ihnen auslösen.» Rolf-Dieter Heuer, Alt-Generaldirektor des CERN.

 

Der Inhalt

Obervations

Weltmaschine

The Beauteous Beast

The Machine

ALICE

ATLAS

Physics

CMS

LHCb

From WWW to GRID

Education

History

Impressum

 

Die Autoren

Franzobel wurde 1967 in Vöcklabruck geboren. Er lebt als Schriftsteller und Dramatiker in Wien. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zum Beispiel: Bachmann-Preis 1995, Schnitzler-Preis 2002, Nestroy-Preis 2005. Werke [Auswahl): Das Fest der Steine. Zsolnay, 2005. Hunt oder der totale Februar. Hausrucktheater, 2005. Moser Theater in der Josefstadt, 2010.

Peter Ginter gilt als Spezialist für die optische Vermittlung von High-Tech-Attraktionen. Für Magazine wie GEO, National Geographie und STERN hat er Reportagen in über 100 Ländern realisiert. Seit mehr als zwanzig Jahren fotografiert er Kampagnen, Geschäftsberichte und Kalender für Kunden in aller Welt. Zu seinen zahlreichen internationalen Auszeichnungen zählen fünf World Press Photo Awards. Den Bau des LHC hat Ginter über mehrere Jahre für die Magazine GEO und National Geographic begleitet.

Rolf-Dieter Heuer wurde 1948 in Boll geboren. Heuer studierte Physik in Stuttgart und Heidelberg. Danach arbeitete er zuerst in der JADE-Kollaboration am Elektronen-Positronen-Speicherring PETRA des Deutschen Elektronen-Synchrotrons [DESY), dann ab 1984 beim OPAL-Experiment am CERN. Von 2004 bis einschliesslich 2008 war er Forschungsdirektor für Hochenergiephysik des DESY und von 2009 bis 2015 Generaldirektor des CERN.

 

Bibliografie

Buchtipp: 70 Jahre CERN: «LHC Large Hadron Collider»

264 Seiten, 142 Fotos, Fadenheftung, fester Umschlag, mit Schuber, Format 29 × 31 cm
Erscheinungsjahr: 2011
Texte von Peter Ginter, Rolf-Dieter Heuer, Franzobel
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Edition Lammerhuber, Baden bei Wien
Preis: CHF 35 / EUR 35
ISBN 978-3-901753-28-2

Das Buch kann im Buchhandel erworben oder direkt beim Verlag bestellt werden.

 

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