Zum Digitalisieren von Dia und Negativfilmen in den gängigsten Formaten braucht es nicht zwingend einen speziellen Filmscanner oder einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, sonders dies geht auch mit einer vorhandenen Fotoausrüstung.
Es braucht zum Abfotografieren von Negativen und Diapositiven auf der Aufnahmeseite eine digitale Systemkamera (Spiegelreflex oder spiegelloses Modell) und ein geeignetes Makroobjektiv. Auf der Vorlagenseite werden eine Lichtquelle – idealerweise ein höherwertiges, kleines Leuchtpult, einen Vorlagenhalter, ein Maskenset für die diversen Filmformate sowie ein Stativ benötigt. Hinsichtlich des Stativs kann zwar auch ein normales Dreibein genutzt werden, jedoch stellt ein kleines Reproständer für eine permanente oder häufig genutzte Repro-Einrichtung die bessere Wahl dar.
Das «Kaiser DigiCopy Vario» kommt mit allem, was es braucht (ausser Kamera und Objektiv): Reprostativ (Säule mit Grundbrett), Vorlagen- bzw. Film-/Diahalter, Leuchtplatte und diversen Filmmasken. Auf dem Brett stehen noch Luftpinsel und Smartphonehalter.
Die passenden Komponenten auf der Aufnahmeseite hat die Zubehörspezialistin Kaiser Fototechnik bereits seit Jahren im Angebot, doch nun hat sie diese zu einem Kit geschnürt. Diese ist seit Mitte Dezember 2024offiziell unter dem Namen «Kaiser DigiCopy Vario» (Artikelnummer: 2460) verfügbar.
Repro-Kit Kaiser DigiCopy Vario
Das Kit enthält ein Reprostativ mit Grundplatte, eine Filmhalterung mit zwei Kleinbild-Masken (Diarahmen, Negativfilm), eine Leuchtplatte sowie nützliches Zubehör.
- Reprostativ reprokid (5361) mit Halter für leichte Kamera
- FilmCopy Vario Kit (2458):
- Haltevorrichtung FilmCopy Vario (2457), inkl. Formateinlage für Kleinbild-Dias (4489), Formatmasken 24 x 36 mm (4486) und Auflagematte
- Leuchtplatte slimlite plano (2453)
- Smartphone-Halter (6015)
- Luftpinsel (6311)
Details zu den Komponenten
Das neue Kit besteht aus Produkten, die schon länger im Sortiment von Kaiser zu finden und auch einzeln erhältlich sind. Nachfolgend sind sie mit Details und ihrer Artikelnummer beschrieben.
Reprostativ reprokid samt Grundbrett: Dies ist ein kompaktes Stativ für kleine, leichte Kameras (bis 1 kg) oder Smartphones (Befestigung mittels mitgeliefertem Smartphone-Halter). Die Stativsäule ist auf einer reflexfreien, mattgraue 32 × 38 cm (B x T), Grundbrett montiert. Die Führungssäule misst 59 cm. Der höhenverstellbare Kameraarm hat ein Anschlussgewinde 1/4 Zoll. (Artikelnummer 5361)
Smartphone-Halter: Zur Befestigung eines Smartphones auf einem Stativ bzw. an einer Halterung mit 1/4Zoll-Anschlussgewinde. Die gummierte Schnellklemme hat eine Spannweite von 55 bis 90 mm. Die Abmessungen betragen (BxHxT): 36 × 73(-108) × 24 mm. Artikelnummer 6015.
Filmhalter FilmCopy Vario: Solide Haltevorrichtung zum exakten Positionieren von Dias und Negativen verschiedener Formate bei der Digitalisierung mit einem Smartphone oder einer Kamera mit Makroobjektiv (1:1) an einem Repro- oder Kamerastativ. Zur Verwendung auf Leuchtplatten. Das Unterteil verfügt über verstellbaren Anschlagstiften für unterschiedliche Filmbreiten sowie vier stufenlos verschiebbaren Maskenbändern. Dies ermöglicht einen einfachen Wechsel der Einlagen. Gerahmte Kleinbild-Dias werden direkt von oben in den FilmCopy Vario eingelegt, zum Einlegen von Filmstreifen wird der Andruckrahmen nach oben geklappt. Artikelnummer xx
Filmmasken: Mitgeliefert werden Masken für gerahmte Kleinbild-Dias (Rahmen 5 × 5 cm) und Formatmasken 24 × 36 mm mit Führungsleisten für Kleinbild-Filmstreifen. Zur Digitalisierung von Mittelformat-Dias und Negativen (z.B. 4,5 × 6 cm und 6 × 6 cm in Rahmen mit Aussenformat 7 x 7 cm eignet sich die Haltevorrichtung «FilmCopy dia MF» (Art.-Nr. 2459,) die mit entsprechenden Formatmasken bzw. Glaseinlagen (jeweils optionales Zubehör) auch für Filmstreifen und geschnittene Einzeldias und -negative der Filmformate 4,5 × 6 cm, 6 × 6 cm, 6 × 7 cm, 6 × 9 cm und Kleinbild-Panorama 24 × 66 mm geeignet sind.
Leuchtplatte slimlite plano: Superflache LED-Leuchtplatte für eine gleichmässige und farbrichtige Ausleuchtung beim Betrachten, Sortieren und Digitalisieren von Dias, Negativen oder anderen Durchsichtvorlagen. Die Leuchtfläche misst 22 × 16 cm, strahlt in Tageslicht mit 5000 Kelvin und der Farbwiedergabeindex erreicht einen CRI-Wert von 95 für korrekte Farbwiedergabe. Das Licht ist stufenlos dimmbar. Die Leuchtplatte funktioniert wahlweise im Netzberieb oder mit integriertem Akku. Ein Netz-/Ladegerät wird mitgeliefert. Artikelnummer 2453.
Luftpinsel: Kleiner Rundpinsel mit Silikonblasebalg. Mit Standfläche zum Aufstellen. Die Länge beträgt ca. 10 cm, die Tiefe: ca. 3,3 cm und Balg-Durchmesser misst ca. 5 cm Artikelnummer 6015.
Software
Für das Abfotografieren kann man auf die üblicherweise genutzte Tether-Software. Für die anschliessende Konvertierung der fotografierten Negative gibt es spezialisierte Programme wie z. B. Negative Lab Pro oder ColorPerfect, man kann aber auch die üblicherweise verwendeten Bildprogramme verwenden, muss aber etwas tüfteln, um die besten Konvertierungseinstellungen zu finden.
Preis und Verfügbarkeit
Das «Kaiser DigiCopy Vario» ist ein neues Kit (Artikelnummer: 2460), das aber aus mehreren seit längerer Zeit angebotenen Komponenten besteht. Das Kit ist bei der Herstellerin und der schweizerischen Distributorin ab Lager verfügbar und sollte somit im Handel auf Bestellung innert wenigen Tagen erhältlich sein. Die unverbindliche Preisempfehlung (inkl. MwSt.) liegt bei 399.- Franken und in Deutschland bei 549.- Euro.
Weitere Infos
Kaiser DigiCopy Vario (Produktseite bei Kaiser)
Kaiser DigiCopy Vario (Produktseite im Webshop von GraphicArt)
Kaiser Repro-Sortiment (Übersichtsseite im Webshop von GraphicArt)
Kaiser Fototechnik (Herstellerseite)
Produkte von Kaiser Fototechnik werden in der Schweiz vertrieben durch:
GraphicArt AG
Mühlestrasse 7
CH-3063 Ittigen-Bern
Tel. 031 922 00 22
GraphicArt AG – Filiale Zürich
Förrlibuckstrasse 220
CH-8005 Zürich
Tel. 043 388 00 22
Hallo, ich frage mich gerade wo liegt der Vorteil gegenüber einem echten Diascanner, den es für diesen Preis auch gibt, das ist mir nicht klar?
Gruss Urs
Es hängt generell davon ab, welche Ansprüche man hat, wo die Prioritäten liegen, welche Kamera und Optik vorhanden sind und welcher Arbeitsprozess bevorzugt wird.
Das Reproverfahren ist flexibler (Filmformate) und bei grossen Filmformaten günstiger, es geht schneller, man kann den gewohnten Workflow beibehalten, die Sensortechnik der Kameras (Auflösung) ist moderner/besser und tendenziell die Bildqualität dürfte besser ausfallen. Es fehlt aber die Infrarottechnik der besseren Scanner, um Staubund Kratzer zu lokalisieren und automatisch zu retuschieren.
Es gibt kaum Diascanner und selbst die besseren nutzen nur alte Technologien. Günstige sind keine eigentlichen Scanner und nutzen billige (alte) Sensortechnik und unterstützen nur 24Bit und nur JPEG und haben eine beschränkte physikalische Auflösung.