Urs Tillmanns, 21. Januar 2025, 22:41 Uhr

Sony World Photography Awards: Shortlists der Studenten und Jugendlichen

Die Sony World Photography Awards präsentierten die Shortlists für den Studenten- und Jugendwettbewerb, um aussergewöhnliche Fotograf/innen in den Anfängen ihrer Karriere zu würdigen. Sie demonstrieren das Können engagierter junger Talente aus allen Teilen der Welt.

Die Shortlist im Studentenwettbewerb präsentiert ausdrucksstarke Fotoserien zum Thema «Anfang», während die Jugend-Shortlist die besten Bilder von Fotografinnen und Fotografen bis 19 Jahre ins Rampenlicht rückt. Beide Shortlists demonstrieren das Können und den Einfallsreichtum engagierter junger Talente aus allen Teilen der Welt von morgen.

 

Die Shortlist des Studentenwettbewerbs

Bei den Awards 2025 sollten die Fotostudent/innen eine Serie von fünf bis zehn Bildern zum Thema «In the Beginning» (Am Anfang) einreichen. Die nominierten Projekte spiegeln ein breites Spektrum von Anfängen wider, von persönlichen Lebensgeschichten der Fotograf/innen bis hin zu Formen des gesellschaftlichen Wandels. Alle Nominierten auf der Shortlist bringen einen charakteristischen Stil und eine eigene Perspektive in ihre Arbeit ein und verbinden ihre Bilder zu einer fesselnden Erzählung.

 

Reisen und Übergänge sind zentrale Themen mehrerer der nominierten Werkserien. Xingyu Fan (Festlandchina, Nanjing University of the Arts) beleuchtet in «Where Roads Begin to Split» (Wo sich Strassen teilen) die Modernisierung und die Migrationsbewegungen in China und die daraus resultierende Kluft zwischen Stadt- und Landleben.

 

Albert Słowiński (Polen, Stettiner Kunstakademie) zeichnet die Geschichte der grossen Eisenbahnlinie in Mauretanien bis heute nach und veranschaulicht ihre Bedeutung für die Beförderung von Passagieren und den Transport von Eisenerz aus den Bergwerken bei Zouérat.

 

In Olga fügt Louna Pauly (Frankreich, Ecole Nationale Supérieure Louis Lumière) aus Archivbildern und inszenierten Fotografien Stück für Stück die Geschichten ihrer beiden Urgrossmütter zusammen, die in den 1940er-Jahren die Internierung in Arbeitslagern überlebten und danach nach Frankreich auswanderten, um dort ein neues Leben zu beginnen.

 

Eine Reihe der vorausgewählten Projekte erzählen die Geschichten von Menschen anhand ihrer Wohnräume und Besitztümer. Honorata Kornackas (Polen, Maria Grzegorzewska Universität) Serie «Chaos» würdigt die zahlreichen Gegenstände, die ihre Grossmutter im Lauf der Jahre zusammengetragen hat, und die Art und Weise, wie diese ihr Zuhause geprägt haben.

 

Ilana Grollman (USA, Emerson College) hat bedeutsame Orte in den Städten aufgesucht, in denen ihre Mutter gelebt hat, um so der Trauer über den Verlust der Mutter nachzuspüren. Micaela Valdivia Medina (Peru, Instituto Profesional Arcos) dokumentiert in ihrer Serie «The Last Day We Saw the Mountains and the Sea» (Der letzte Tag, an dem wir die Berge und das Meer sahen) Frauengefängnisse in Chile und gibt Einblick in den Alltag der Insassinnen.

 

Montenez Lowery (USA, Georgia State University, Ernest G. Welch School of Art & Design) hat Lochkameras mit Objekten angefertigt, die einen Bezug zur schwarzen Identität der Projektteilnehmer/innen haben und von persönlichen Berichten begleitet werden.

 

Mehrere Fotografinnen und Fotografen auf der Shortlist haben Themen gewählt, die Relevanz für den sozialen Kontext haben, in dem sie tätig sind. Peter Stougård Maunsbach (Dänemark, Dänische Schule für Medien und Journalismus DMJX) beschäftigt sich mit der zunehmenden unfreiwilligen Kinderlosigkeit in Dänemark und den dagegen angewandten Fertilitätsbehandlungen.

 

Thapelo Mahlangu (Südafrika, Stellenbosch Academy of Design and Photography) befasst sich in seiner Serie «Rebirth: The Ritual of Baptism» (Wiedergeburt: Das Ritual der Taufe) mit der Taufzeremonie in den traditionellen Kulturen Südafrikas und nimmt dabei die Rituale der Xhosa in den Blick. 

 

Die Serie «Orange is the New Blueprint» (Orange ist die neue Blaupause) von Joel Potter (Neuseeland, Aut University) zeigt die ersten Phasen des ambitionierten Eisenbahnprojekts «Future Rail Tāmaki Makaurau», das das Stadtbild von Auckland neu gestalten wird, und fokussiert dabei auf die Rolle der beteiligten Bauarbeiter/innen.

Der Gewinner oder die Gewinnerin des Titels Student Photographer of the Year wird aus den zehn Student/innen auf der Shortlist ausgewählt und bei der Preisgala zu den Sony World Photography Awards 2025 am 16. April in London bekanntgegeben. Die Gewinnerhochschule erhält eine digitale Fotoausrüstung von Sony im Wert von 30’000 Euro.

Jurorin für die diesjährige Shortlist des Studentenwettbewerbs war die Autorin, Journalistin und Kritikerin Charlotte Jansen.

 

Die Shortlist des Jugendwettbewerbs

Die Shortlist des Jugendwettbewerbs umfasst Einzelbilder von elf Fotografinnen und Fotografen im Alter von bis zu 19 Jahren. In diesem Jahr war der Wettbewerb offen ausgeschrieben: Die Teilnehmer/innen sollten ihre besten Bilder zu einem beliebigen Thema einreichen.

 

Beeindruckende Naturszenen, von Berglandschaften bis hin Unterwasserwelten, haben mehreren Fotografinnen und Fotografen den Platz auf der Shortlist eingebracht. Matteo Botta (Schweiz, 17 Jahre) präsentiert eine Luftaufnahme des Schwarzbergs und des «Rein da Maighels» (Maighelserrhein), während Claire Gonzalez (USA, 17 Jahre) in «Wanderer on the Mars» (Wanderer auf dem Mars) die spektakulären Bentonite Hills abgelichtet hat, ein abgelegenes Wandergebiet in Utah.

 

Landon Chong Chung Yi (Malaysia, 16 Jahre) hat in Golden Mistscape (Goldene Nebellandschaft) das dunstige Glühen des Sonnenaufgangs in den Cameron Highlands in Malaysia eingefangen. Und Tinnapat Netcharussaengs (Thailand, 16 Jahre) Foto zeigt ein Papierboot – eine epipelagisch lebende Krake –, das auf einem in der Tiefe treibenden Blatt «surft». Wieder anderen Fotograf/innen ist es gelungen, verschiedenste Momente in ihrer näheren Umgebung oder auch an weiter entfernten Orten eindrucksvoll einzufangen.

 

Oliver Marks (USA, 17 Jahre) hat mit «The Lifts» (Die Lifte) das geschäftige Treiben an den Skiliften an einem Berghang festgehalten. In «DJ Broken Down» (DJ, aufgeschlüsselt) weist Joshua Hasanoff (Australien, 14 Jahre) auf die verblüffende Ähnlichkeit zwischen einer Person, die ein Auto repariert, und einem DJ an den Plattentellern hin. Dian-Ji Wu (Taiwan, 16 Jahre) hat in «Eclipse of Motion» (Bewegungsfinsternis) einen Skateboarder fotografiert, der sich im warmen Licht des Sonnenuntergangs in Venice Beach, LA, wie ein Schattenriss von der Umgebung abhebt.

 

«Sing When You Win» (Sing, wenn du siegst) von Zachariah Levens (UK, 18 Jahre) zeigt eine Szene nach einem Sieg des Ampthill Rugby Clubs, die von Eintracht und Feierlaune zeugt. Ankit Ghosh (Indien, 16 Jahre) hat sein Objektiv auf eine Menge von Schaulustigen gerichtet, die beim Vijayadashami-Fest einem Mann zusehen, der Kerosin in die Luft spuckt, um eine Flamme zu entfachen.

 

Chidima Ugwuedeh (Neuseeland, 15 Jahre) erkundet ihre Igbo- und Māori-Identität mit einem Porträt, für das sie traditionelle Kleidungsstücke und Accessoires angelegt hat. Und Shayna Cuencas (USA, 16 Jahre) reflektiert in «Parts of the Whole» (Teile des Ganzen) über sich selbst, indem sie ein Selbstporträt dekonstruiert und neu zusammensetzt.

Die diesjährige Shortlist für den Jugendwettbewerb wurde von Claudia Grimaldi Marks, Senior Manager, New Creator Strategy, Getty Images, zusammengestellt. Aus dieser Shortlist wird der Gewinner oder die Gewinnerin des Titels Youth Photographer of the Year ausgewählt, der/die eine Fotoausrüstung von Sony erhält, um neue fotografische Visionen zu verwirklichen.

Die Gesamtsieger/innen des Studenten-, Jugend-, offenen und professionellen Wettbewerbs im Rahmen der Sony World Photography Awards 2025 werden am 16. April 2025 bekannt gegeben.
Weitere Informationen zu den kommenden Ankündigungen und den Gewinner/innen finden Sie unter worldphoto.org.

 

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