Jules Spinatsch hat fast zwei Jahre lang das Limmattal mit der Kamera erforscht und dokumentiert und zeigt jetzt den faszinierenden Wandel dieser Region in eindrucksvollen Bildern im Shoppi Tivoli in Spreitenbach.
Der Schweizer Fotokünstler Jules Spinatsch ist bekannt für seine Fotozyklen, Video- und Bildinstallationen, die er oft über mehrere Jahre hinweg entwickelt. Dazu gehört auch seine Arbeit über das Limmattal, die jetzt und noch bis Ende 2025 im Shoppingcenter Tivoli in Spreitenbach zu sehen ist.
In seinen fotografischen Langzeitstudien untersucht Jules Spinatsch mit der Kamera die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Landschaft und dokumentiert diesen Wandel in eindrucksvollen Bildern. Seine Werke sind jedoch mehr als nur dokumentarische Fotografie – es sind soziologische Studien mit künstlerischen Mitteln. Einem breiten Publikum bekannt geworden ist Spinatsch mit seiner Werkserie «Snow Management Complex», einer fast zehn Jahre dauernden Untersuchung zur Bewirtschaftung der Alpen im Winter.
Während fast zwei Jahren hat sich Spinatsch dem Limmattal gewidmet, um damit den Strukturwandel in der Agglomeration zwischen Zürich und Lauffohr sichtbar zu machen. Daraus ist im Rahmen der wachsenden Ausstellung «Art Flow – Kunst im Limmattal» die Bildserie mit dem Titel «Utopian Real Ground Limmattal (URGLT)» geworden – eine Studie, welche wenig bekannte Orte des Limmattals aus neuen Perspektiven ans Licht bringt.
Die einst stark bäuerlich geprägten Landschaften des Limmattals haben sich ab den 1950er Jahren massiv verändert und transformiert. Die Bilder von Spinatsch dokumentieren diesen einzigartigen Prozess und machen deutlich, welch vitale Qualitäten sich im Laufe der Jahre im Limmattal herausgebildet haben.
Dass die Bilder von Jules Spinatsch im Tivoli in Spreitenbach gezeigt wird, ist kein Zufall. Das Shoppingcenter ist in den letzten 50 Jahren zu einem sozialen Begegnungszentrum des Limmattals geworden, in welchem die Bilder von einem breiten Publikum wahrgenommen werden. Analog zu den Sujets mit denen im Shoppi Tivoli für Produkte und Läden geworben wird, sind auch die Fotos von Jules Spinatsch auf Plakatwänden oder in Treppenhäusern zu sehen, wo sie die eigenwillige, poetische Kraft des Limmattals darstellen – und die Betrachter auf die versteckte Schönheit ihrer eigenen Lebenswelt hinweisen.
Fotos: © Jules Spinatsch
Über Jules Spinatsch
Jules Spinatsch (*1964 in Davos) studierte Fotografie am International Center of Photography in New York und arbeitete ab 1995 als freischaffender Fotograf und Fotojournalist. Seit 2000 ist er vorwiegend künstlerisch tätig mit Ausstellungen u.a. im MoMA, New York, Haus der Kunst, München, Tate Modern, London, Centre de la Photographie CPG, Genf, Kunsthaus Zürich und im Kunstmuseum Chur. Im Jahr 2003 startete er die Surveillance Panorama Projects, bei denen computergesteuerte Kameras aus Tausenden von Einzelbildern neuartige Panoramabilder generieren. Temporary Discomfort (Lars Müller Verlag, 2005) wurde 2005 in Arles als bestes Fotobuch ausgezeichnet. Spinatsch wurde 2004 und 2014 mit dem Schweizer Kunstpreis ausgezeichnet. (Quelle: Lars Müller Publishers)
Über das Projekt Art Flow
Art Flow ist ein wachsendes Kunstprojekt, das sich mit unterschiedlichsten Aspekten des Limmattals befasst: Bis Ende 2025 entstehen so rund zwei Dutzend ortsspezifische Werke. Die künstlerischen Interventionen erstrecken sich vom Zürcher Bellevue bis zum Aargauer Wasserschloss und sind öffentlich zugänglich. Art Flow wird von Christoph Doswald kuratiert und findet im Rahmen der Regionale 2025 statt.
Informationen über das Shoppi Tivoli finden Sie hier
