Stefan Forster versucht auf seinen Weltreisen Orte so zu fotografieren, wie sie bislang noch nicht gesehen wurden. Dabei kommt der Ostschweizer Fotograf auch immer wieder in lebensbedrohliche Situationen, welche stets eine gute Vorbereitung und Naturkenntnis voraussetzen. Seine jüngste Reise führte ihn mit vier aktuellsten Kameragehäusen nach Südostasien.
Südostasien – von Reisterrassen, Schokoladehügeln und azurblauem Wasser
Das jüngste Projekt führte den Ostschweizer Fotografen nach Südostasien. Mit im Gepäck: die Canon EOS 5D Mark III, eine Canon EOS 1Ds Mk III, sowie die brandneuen Nikon D800 und D800E. Während rund 25 Tagen reiste Stefan Forster zu ausgewählten Punkten in den Philippinen, Indonesien und Mikronesien. Das Ziel der Reise: Erweiterung des Internationalen Portfolios mit einzigartigen Landschaftsaufnahmen. (Über seine Erfahrungen mit den vier Kameras berichtet Stefan Forster weiter unten.)
Philippinen – Die Reisterrassen von Batad
«Von Manila aus, nach einer rund zehn stündigen Fahrt mit dem PW und anschliessend einer dreistündigen Schüttelfahrt im traditionellen Philippinischen Jeepney, komme ich am Ausgangspunkt für die bevorstehende Trekkingreise im Nordgebirge der Hauptinsel Luzon an.
Mein Ziel ist das 1995 als Unesco-Weltkulturerbe ernannte Batad; ein kleines, wenige hundert Seelen zählendes Reisdorf, das inmitten eines steilen, mit Reisterrassen übersäten Berghangs liegt. Nach einem rund vierstündigen Marsch durch dichten Dschungel komme ich am Dorfrand an. Sofort werden die Kameras gezückt und der Marsch hinab in die steilen Reisterrassen beginnt. Als Schweizer und regelmässiger Berggänger bezeichne ich mich nicht als höhenängstlich, aber alleine schon die Treppen waren so steil, dass mir beinahe übel wurde.
Dass die Philippinen hier schon seit fast 2000 Jahren mit den Händen Reisterrassen in die Steilhänge graben, erscheint mir absurd und zeitgleich heldenhaft. Während mehreren Stunden geht‘s rund 800 Höhenmeter hinunter zum Wasserfall am Fusse der Reisterrassen und wieder hoch zum einzigen Gasthaus in Batad. Als einziger Gast und offensichtlich einziger Tourist, verweile ich hier für zwei Nächte und geniesse die Ruhe und die ausgesprochene Freundlichkeit der Dorfbewohner. Die Fröhlichkeit und Gelassenheit der Reisbauern, welche den ganzen Tag hart arbeiten müssen, nur um ihren eigenen Fortbestand sichern zu können, überrascht mich. Keine Technik, kein Mobiltelefon, Kühlschrank oder Ferien am Meer und trotzdem erstrahlt in allen Gesichtern ein ernsthaftes Lächeln. Ein weiterer Beweis dafür, dass unser ach so sehr gewünschter Wohlstand in keiner Weise das Ticket zur Wohlfahrt und ewigem Glück ist. Nach einer letzten stärkenden Mahlzeit, die natürlich zu 80 Prozent aus Reis besteht und nicht einmal zwei Franken kostet, geht‘s über die Reisfelder wieder zurück nach Banaue in die laute, aber nicht unfreundliche Zivilisation.
Philippinen – Bohol – Die «Chocolate Hills»
Ein weiterer fotografischer Höhepunkt meiner Portfolioreise führte mich zur weiter südlich gelegenen Insel Bohol, genauer gesagt zu den weltbekannten Chocolate Hills. Bei diesen Schokoladenhügeln handelt es sich um bis zu 120 Meter hohe, mit Gras überwachsene Kalksteinhügel, von denen sich im Zentrum Bohols über 1700 in den Himmel erheben. Den höchsten davon zu finden, um eine gute Position für den bevorstehenden Sonnenuntergang sowie den Aufgang zu finden, ist nicht sehr schwer, denn das einzige Hotel im Chocolate Hills Revier befindet sich auf halber Höhe des höchsten Schokoladenhügels.
Vom Hotel aus führt eine Treppe rund zehn Minuten lang hinauf zum Aussichtspunkt, welcher tagsüber leider mit Touristen (vor allem von Philippinos selbst) massiv überlaufen ist und man aufgrund einer glückbringenden Glocke vom lauten Scheppern schnell vertrieben wird. Also begab ich mich zur Suche nach einem alternativen Hügel, was sich jedoch aufgrund des dichten Urwaldes um die Hügel herum als äusserst schwierig erwies. Nach mehreren Stunden des Marsches bei 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, mit rund 25 Kilogramm Kameraequipment am Rücken, erreiche ich den vierten Hügelspitz. Die Erschaffer der Aussichtsplattform oberhalb des Hotels haben offensichtlich ihre Überlegungen gemacht, denn trotz der Touristen und des Lärms ist jener Viewpoint unübertroffen.
Nach einem eher farblosen Sonnenuntergang geht‘s früh ins Bett. Wie jeden Morgen wird der Wecker des iPhones auf 04:00 Uhr gestellt, nicht beachtend dass der Akku bereits im roten Bereich lag. Nach einem unruhigen Schlaf erwache ich plötzlich, geweckt von einem roten, gleissenden Licht, dass durch die Gardinen dringt. Mir wird klar, dass mich heute kein iPhone wecken konnte. Im Pyjama und einem Keuchen, dass mehr einer Dampflock glich, rannte ich die rund 250 Tritte hoch zum Viewpoint und erlebte den ultimativen roten Sonnenaufgang über den Chocolate Hills. Die Hügel brannten in allen Rottönen, angestrahlt von den immer bunter werdenden Wolken am Himmel.
Leider, und das ist es, was das Leben des Fotografen heute so schwierig macht, überkam mich beim Anblick der unglaublichen Bilder nicht eine Freude, sondern mehr die Angst, dass mir wohl keiner der Bildbetrachter glauben würde, dass es wirklich so aussah. In der heutigen Zeit der Digitalfotografie glaubt nämlich jeder, unwissend wie unglaublich schön einzelne Momente auf unserer Erde sein können, ein Bild entstehe nachträglich am Computer. Es wird erst gar nicht mehr gefragt, ob ein Bild bearbeitet wurde, sondern man geht heute bereits davon aus, dass es nicht so ausgesehen hat, wie das Foto darstellt. Als Berufs-Landschaftsfotograf, welcher jährlich rund 180 Sonnenauf- und Untergänge in der ganzen Welt erlebt, absolut unverständlich, dass einige nicht wissen, welche Farben unsere Mutter Natur herzaubern kann.
Mikronesien – das Inselparadies von Palau
Das nächste und gleichzeitig auch wichtigste Ziel meiner Fotoreise war das mitten im Pazifik liegende Archipel von Palau. Am besten erreicht man diese Region mit dem Flieger von Singapore über Manila (Continental).
Schon lange vorher buchte ich zwei Hubschrauberflüge, welche mir ermöglichen sollten, ein Bild des azurblauen Wassers und den daraus hervorschauenden Urwaldinseln aufzunehmen.
Doch zu früh gefreut, denn nach meiner Ankunft in Koror, der Hauptstadt von Palau, erfuhr ich, dass der einzige Hubschrauberpilot des Archipels vor wenigen Tagen die Insel mit samt des Hubschraubers verlassen hatte und das einzige Kleinflugzeug vor vier Tagen bei einer Polizeimission abgestürzt war. Der Traum vom Fliegen über die wohl schönsten Inseln der Welt war somit geplatzt. Nun galt es, Alternativen zu suchen. Nach rund einem Tag des Überlegens kam ich auf die Idee eine mehrtägige Kayaktour um die so genannten ‚Rock Islands‘ zu unternehmen. Die Information des Touristenbüros, dass sich in dieser Region alle möglichen Haiarten (abgesehen vom grossen Weissen) im Wasser tummeln und die gefährlichen, bis zu fünf Meter langen Salzwasserkrokodile von Insel zu Insel paddeln, machten mir die Entscheidung nicht gerade leichter. Und doch ist es ganz klar so, dass nur die Bilder, welche auf solch einzigartigen Touren entstehen, sich von jenen anderer Mitbewerber abheben. Also packte ich mein Zelt und genügend Proviant in eine grosse, wasserdichte Tüte und verstaute jene sicher auf meinem gemieteten Seekayak. Nach einer kurzen Instruktion des Vermieters ging‘s dann mit Kamera und Seekarte bewaffnet raus auf die offene See. Die kommenden Tage gelten für mich als das bislang schönste und beeindruckendste Erlebnis meines Lebens. Das Tagesziel war stets das gleiche: Von Insel zu Insel paddeln, dort nahe den Mangroven entlangfahren und eine Stelle im Wasser finden, bei der die Soft-Korallen beinahe bis an die Wasseroberfläche kommen. Und dies am besten ohne einem Salzwasserkrokodil zu begegnen.
Während meiner Kayaktour sah ich dann auch kein einziges Krokodil, dafür rund drei verschiedene Haiarten. Die jungen Weissspitzen- und Schwarzspitzenriffhai nutzen nämlich die Mangroven um die Rock Islands als Jagdrevier und deren Beute, Schwärme kleiner Fische, den Schatten meines Kayaks als Unterschlupf. Optimale Bedingungen um den Haien beim Jagen zuzusehen. Bei jedem Angriff der maximal 1,2 Meter langen Haie konnte man nämlich bei ruhiger See das Zusammenzucken der Fischschwärme hören und am Kayak spüren. Ein Schauspiel dass ich jeden Morgen früh hautnah miterleben durfte. Der Vorteil einer solchen Kayaktour auf sich alleine gestellt, ist natürlich der, dass das Wasser nicht von anderen Paddlern aufgeschreckt wird und ich somit wellenfreie Bilder jener von dichtem Urwald umgebenen Korallenbänke schiessen konnte.
Das grösste Problem hatte ich damit, einen Übernachtungsplatz zu finden. Die Rock-Islands haben ihren Namen nämlich nicht von ungefähr und so ist es nicht erstaunlich, dass ich teils mehrere Inseln abklappern musste, um einen kleinen Sandstrand zu finden, der mein Zelt für die Nacht beherbergen würde. Dazu kam, dass aufgrund der Krokodile jener Sandstrand nicht in der Nähe einer Mangrovenküste liegen durfte und bei Flut nicht im unter Wasser lag. Da Palau in einer tropischen Zone liegt und es täglich rund fünfmal regnet, war ein Schlafen unter freiem Himmel leider nicht möglich. Am fünften Tag gegen Mittag erreichte ich dann, geplagt von Muskelkater in Armen und Schultern, die Bucht von Koror. Das Kayak, welches mich die Tage zuvor über die See getragen hatte, abzugeben, entpuppte sich als emotional recht schwierig.»
Stefan Forster
Sehen Sie hier weitere Bilder der Südostasienreise von Stefan Forster in einer Diaschau:
Den zweiten Teil des Reiseberichtes von Stefan Forster mit seinen Erlebnissen im Reich der Vulkane von Jawa lesen Sie hier ab Sonntag, 17. Juni 2012.
Benutzte Ausrüstung:Kameras: Objektive: Weiterführende Links: |
Erfahrungsbericht: Canon EOS 5D MkIII und Nikon D800/D800E in der Landschaftsfotografie
Der international tätige Berufslandschaftsfotograf Stefan Forster (www.stefanforster.com) hatte im April / Mai 2012 das ausserordentliche Vergnügen die Canon EOS 5D Mk III sowie die Nikon D800 und D800E in Südostasien auf Herz und Nieren zu testen. Von tropischen Regenwäldern mit gegen 100% Luftfeuchtigkeit bis hin zu tagelanger Nutzung auf dem Hochseekajak im Pazifik bei Regen, Wind und Meerwasser. Als Inhaber der auf Landschafts- und Naturfotografie spezialisierten Fotoschule Photocube.ch hat Stefan Forster eine grundneutrale Einstellung gegenüber beiden Kameraherstellern und berichtet uns folgend über seine Erfahrungen mit den drei Kameras.
Canon EOS 5D Mk III
«Als Landschaftsfotograf, der vor allem an Dynamikumfang und Auflösung sowie Bildqualität interessiert ist, war ich beim Release der Canon EOS 5D MkIII schon ein wenig enttäuscht, denn die Kamera wartet auf den ersten Blick nicht wirklich mit vielen Neuerungen in den soeben genannten Punkten auf. Doch der erste Blick täuscht. Der Sensor wurde komplett neu überarbeitet – Canon spricht von der nahtlosen Mikrolinsenkonstuktion. Dies soll sich beim Bild in Form von besserem Rauschverhalten und Schärfe bemerkbar machen. Als ich die Bilder der EOS 5D III jedoch mit dem Vorgänger EOS 5D MkII sowie der EOS 1DS MkIII verglich und selbst auf dem 27″ Monitor in 100% betrachtete, erkannte ich zumindest in Punkto Schärfe keine Steigerung der EOS 5D MkIII. Das Rauschverhalten jedoch kann im Gegensatz zum Vorgänger als bedeutend besser bezeichnet werden. Die beste Erneuerung ist jedoch mit Sicherheit das Autofokussystem, dass bis auf den RGB-Sensor jenem der Canon EOS 1DX entspricht. Im Gegensatz zur Natur-, Sport-, und Pressefotografie hat dies jedoch in der Landschaftsfotografie keine wirklichen Vorteile. Die Kamerabedienung beispielsweise ist nach Verwendung der EOS 5D MkII zumindest für einige Tage eine echte Gewöhnungssache, denn alles baut auf der EOS 7D auf. Die beste Neuerung der EOS 5D MkIII im Menü ist mit Sicherheit die Möglichkeit, nun zwei Bilder nebeneinanderzustellen und zu vergleichen; dies ist vor allem beim Vorsortieren von Bildern, welche bei starkem Wind entstanden, und unter Umständen nicht alle die gleiche Schärfe aufweisen, sehr praktisch. Warum eine Semipro-Kamera wie die Canon EOS 5D MkIII und die Nikon D800 über eine HDR Funktion verfügt, ist für mich jedoch fragwürdig. Nutzer einer solch fortschrittlichen Kamera sollten ja über dieses HDR-Gekitsche längst hinaus sein.
Beim Einsatz in der Natur zeigt sich die Kamera, wie alle anderen modernen Canon Semipro-Pro Kameras, von ihrer besten Seite. Der neue Bildschirm lässt sich sogar bei gleissendem Licht gut lesen und der Live View aufgrund der extremen Bildschirmschärfe noch besser nutzen. Die Kamera überlebte ohne weiteres 95% Luftfeuchtigkeit über mehrere Tage hinweg, 60 Grad heisse Vulkangase inmitten von zwei Vulkankratern in Indonesien (IJEN und Anak Kraktatau) sowie reichlich Salzwasserspritzer und Regenschauer. Lohnt es sich aber, von der EOS 5D MkII auf die EOS 5D MkIII aufzurüsten? Für alle, die schnelle Objekte fotografieren oder die Kamera in allen Bereichen nutzen wollen, definitiv JA. Für jene, die auf einen schnellen Autofokus und hohe ISO-Bereiche verzichten können (Landschaftsfotografie) eher NEIN.»
Nikon D800E / D800
«Bereits vor der Veröffentlichung der D800 geisterte das Gerücht im Internet umher, dass die Kamera ein Pixelmonster werden würde. Als einer der grössten Zweifler solch hoher Megapixelzahlen auf Vollformat war ich am Tag der Veröffentlichung doch eher skeptisch. Sofort bestellte ich die beiden Varianten der D800.
Die E-Variante ohne AA-Filter, so hiess es, solle ja im Bereich der Detaildarstellung neue Masstäbe setzen. Die D800 dagegen, stellt die Allroundervariante dar. Im Gegensatz zu vielen, welche bei diesen 36 Megapixeln als erstes die Freude packte, fragte ich mich sofort, ob es von Nikon überhaupt ein Objektiv gibt, dass diese Pixel auf den Sensor zu bringen vermag. Rund 30 Stunden vor Abflug nach Südostasien erhielt ich die Kameras und hatte somit nur wenig Zeit, zu testen, welches Objektiv auch wirklich diese Megapixel darstellen konnte. Aufgrund der attraktiven Brennweite und unangefochtener Qualität waren das 1:2.8/24-70mm und 1:2.8/70-200mm Nano schon einmal grundsätzlich gesetzt. Schwieriger war es im Weitwinkelbereich. Die Entscheidung zwischen dem 1:2.8/17-35mm, dem 1:4.0/16-35mm VR und dem 1:2.8/14-24mm erwies sich als extrem hart. Die wohl grösste Überraschung war nach vielen Schärfe und Blendetests das Nikkor 16-35 F4 VR. Bei Blende 9 verfügt diese Linse über eine solch extreme Schärfe im Mittelfeld und gar sehr gute Schärfe am Rand, dass ich meinen Augen nicht traute. Der weitere Vorteil gegenüber dem 14-24 ist die einfache Anwendung von Schraub- und GND-Plattenfiltern. Einziger Nachteil vielen Nikkor Linsen gegenüber beispielsweise dem Canon EF 16-35 F2.8L II ist der Sonnen-Gegenlichtstern, welcher bei Nikon aufgrund der eher abgerundeten Lamellenkanten zur weniger schönen Sternbildungen führen.
Nach einigen Tagen des intensiven Fotografierens im anspruchsvollem Licht Südostasiens fiel mir auf, dass ich die Grauverlauffilter (Filter, der die Helligkeit im Bild kompensiert und ausgleicht) bedeutend weniger einsetzen musste. Bei ISO 50 verfügt die D800 über einen solch extremen Dynamikumfang, dass selbst schwierige Lichtsituationen problemlos beherrscht werden können. Die Schattenpartien, auch wenn sie total schwarz sind, konnten bei der RAW-Entwicklung im Nachhinein praktisch ohne Rauschentwicklung problemlos aufgehellt werden. Was mich an der D800 extrem erstaunt, ist dieser unglaubliche Dynamikumfang von über 15 Blendestufen; und dies trotz deutlich geschrumpfter Pixelgrösse. Das nächste Wunder ist das Rauschverhalten; Kritiker der D800 zweifelten schon vor der Auslieferung der ersten Geräte das schlechte ISO-Rauschverhalten an. Effektive Tests bei Dämmerung zeigten jedoch, dass die D800 trotz deutlich mehr Megapixeln, der Canon EOS 5D Mark III bis ISO 1000 ebenbürtig ist. Fantastische Timelapse Funktionen sowie Active-D-Lightning ergänzen die D800 zusätzlich.
Die Canon EOS 5D Mark III trumpft jedoch gegenüber der D800 mit einer bedeutend realistischere Farbdarstellung sowie einem feiner abgestuften Weissabgleich auf. Berufskollegen, welche die D800 ebenfalls nutzen bestätigen, dass es bei der D800 sowie auch schon beim Vorgänger, in der Landschaftsfotografie teils sehr schwer ist, den Weissabgleich sowie die Farbtonung so zu konfigurieren, dass das Bild dem Original in der Natur entspricht.»
Nikon D800E oder D800
«Wie bereits in vielen Magazinen veröffentlicht, empfiehlt es sich bei Allroundgebrauch die D800 zu kaufen. Wer jedoch im Grossdruck, sprich in der Landschaftsfotografie und im Studio alle möglichen Details perfekt herausholen möchte, wird mit der D800E noch glücklicher. Der Verzicht der D800E auf den Tiefpassfilter kann aber bei parallel verlaufenden feinen Linien im Bild (Hemden, Gebäudestrukturen, etc.) zu Moiré-Effekten führen. Mit Lightroom 4 sowie CS6 jedoch ohne Probleme behebbar.
Alles in allem würde ich die D800E trotz einiger kleiner Mängel im anspruchsvollen Colormanagement als die im Landschafts- und Naturfotografiebereich aktuell beste Spiegelreflex Digitalkamera (APS-C und Vollformat) bezeichnen. Die Canon EOS 5D MK3 holt sich den Titel der besten Allroundkamera.»
Vorteile der Nikon D800
• Extreme Detailtreue und brilliante Bildqualität (Beispielbild, Download 42 MB)
• Höchster, jemals gesehener Dynamikumfang einer Digitalkamera
• Gutes Rauschverhalten
• Timelapse und Timerfunktion
Vorteile der Canon EOS 5D MKIII
• Sehr gute Bildqualität
• Professioneller, individualisierbarer Autofokus
• gutes Rauschverhalten
• fantastischer Farbumgang und Weissabgleich
Stefan Forsterhat sich in den letzten Jahren in der internationalen Landschaftsfotografieszene mit einer Vielzahl von einzigartigen Bildern und einem eigenen Stil einen Namen gemacht. Was den erst 26-jährigen Fotografen auszeichnet, ist seine spezielle Art des Reisens und Fotografierens. Schon im Alter von 18 Jahren liess er sich 150 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt im isländischen Hochland aussetzen und trekkte während 15 Tagen alleine, nur mit grossem Rucksack, Proviant und seiner Kamera bewaffnet zurück in die Zivilisation. Bereits zwei Jahre später startete Stefan Forster dann seine erste grosse Fotoweltreise mit mehrtägigen Trekkingreisen in Patagonien, Neuseeland und den USA. Mittlerweile umfasst sein Portfolio 32 Länder in fünf Kontinenten. Erleben Sie in Form von Bildern die Welt mit seinen Augen: www.stefanforster.com |
Sehr schöne Bilder und Bericht.
In einem Punkt drängt sich aber eine Frage auf: Wenn HDR-Bilder als Gekitsche abgetan wird, dann könnte man das von den allseits im Übermass verwendeten Timelapse-Videos/Bilder auch behaupten. Sinnvoll und dosiert eingesetzt haben aber beide Techniken ihre Daseinsberechtigung.
Toller Bericht… atemberaubende Bilder!!!!
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht!
Selten, dass Jemand über zwei konkurriende Produkte, so ausgewogen und meines Erachtens auch sachlich berichtet.
Und der Beweis, dass man mit beiden Systemen sehr gute Blider machen kann, wird auch gleich geliefert. Einfach fantastische Bilder.
Ich glaube, dass man weder die 5D Mk III noch die D800 braucht. Aber wenn man eine davon hat, gibt man sie bestimmt nicht mehr her. 🙂 Es sind fantastische Arbeitsgeräte.
Sehr interessanter Bericht! Danke… Ich habe Canon 5D Mark 3, verwende die als Hochzeitsfotograf. So begeistert war ich nicht. In RAW Format gibt es keinen Unterschied- zwischen 5D Mark II und III nur in JPG Format.
Ich interessiere mich für Nikon D800 oder 800E. Wo liegt die grenze in ISO Bereich? Kann man die ISO 3200 in RAW Format nutzen? Lohnt sich doch auf Nikon umsteigen? 🙂
„Es wird erst gar nicht mehr gefragt, ob ein Bild bearbeitet wurde, sondern man geht heute bereits davon aus…“
Logisch. Sind ja auch wirklich alle Fotos bearbeitet. Alle!
Oder will er uns hier etwa weis machen, dass diese Fotos „out of the cam“ sind?
Es gibt keine unbearbeiteten Fotos – denn die Fotos entstehen ja erst durch die Software – egal ob in der Kamera oder auf dem Computer. Das Bild sieht immer nur so aus, wie wir wollen, dass es aussieht.
Ich denke auch, dass die meisten vom 5d mk III release eher enttäuscht sind. Dennoch ist die Cam in praktisch jedem Bereich besser als ihr Vorgänger. Ich werde sie mir, sobald die Preise etwas runter kommen, holen.
Interessant, dass keine Festbrennweiten zum einsatz kamen. sind die zooms besser?
Was so interessant an den immer wieder gleichen reisebildern sein soll entzieht sich meiner erkenntis.
Wenns sich verkauft, warum nicht?
Tolle Bilder und ich schliesse mich an: Ein guter, ausgewogener Bericht zu den beiden Kameras. Aus meiner(!) Sicht als Hochzeits-/Eventfotograf hat Canon nicht enttäuscht, sondern meine beiden Wunschverbesserungen (AF und Rauschen) verbessert. Als Landschaftsfotograf möchte man verständlicherweise eher mehr Auflösung haben, hier hat die D800 gepunktet und hinsichtlich Dynamikumfang muss sie wirklich sensationell sein. Insofern ist es doch schön zu sehen, dass beide Kameras jeweils ein gewisses Zielpublikum sehr gut zufrieden stellen. Die eierlegende Woll-Milch-Sau gibt’s hald immer noch nicht;-)
Also ich wundere mich schon über den Bericht, bezüglich dessen ich einen deutlichen Technik-Bezug erwartete, der meines Erachtens hier aber nicht passiert.
Die wenigen Allgemeinposten zur Belastbarkeit der Kameras sind weithin bekannt. Gut – dass die Kameras was wegstecken, ist schon interessant, eher aber für Fotografen, die in entsprechende Gebiete reisen (können und wollen). Das dürften nicht viele sein.
Am wichtigsten sind mir persönlich stets die kritischen Berichte und Herr Forster hat völlig recht: Das sinnfreie HDR-Zusammenschustern in der Kamera ist meines Erachtens schon mal rein technisch Blödsinn. Für ordentliche Qualität benötigt man RAW-Dateien. Und so macht man seine Belichtungsreihen und entwickelt in PS.
Wenn ich es genau gelesen habe, meint Herr Forster aber wohl noch spezieller die HDR-Bearbeitung an sich. Hier muss ich ihm widersprechen und ich wundere mich schon über seine undifferenzierte Äusserung.
HDR, nicht im bekannt gewordenen Sinne des verkitschenden „Volks-Bildes“ (Haben Sie die Metapher erkannt?), hat sehr wohl eine wichtige Funktion in der modernen EBV. Oft reicht natürlich DRI… 🙂
Was die Gewichtung der Kameratechnik angeht: Ich denke, der Autor bricht hier eindeutig eine Lanze für Nikon. Nicht zuletzt wird kein einziges Weit- oder Superweitwinkel von Canon genannt, während sich der Autor über die Nikkore auslässt.
Apropos Kameravergleich: Ich war früher Nikon-Fotograf und besitze aktuell eine 5D MKIII. Die EOS ist sicher momentan unangemessen teuer und es ist schon erschütternd festzustellen, dass eine der elementarsten Anforderungen der Fotografie, nämlich ein möglichst hoher Dynamikumfang, von der neuen EOS nach wie vor eher schlecht (bezogen auf unsere Zeit und den technischen Fortschritt) erfüllt wird, während die Nikon hier in geradezu unglaubliche Welten vorstößt.
Andererseits darf man sich nicht von technischen Daten blenden lassen. Dynamik ist eins, die praktische Ausbeute in den Lichtern und Schatten im Workflow was Anderes.
Vergessen darf man bei oftmals hinkenden Vergleichen nicht den Einsatzzweck einer Ausrüstung. Die Praxis ist hier mithin sehr brutal fordernd und besteht auf kleinen, aber entscheidenen Feinheiten. Meine Kamera muss bspw. maximal leise, schnell, hoch lichtempfindlich, so leicht wie möglich und mit einer möglichst exzellenten BQ bei relativ optimaler Behandlung der Daten im Workflow sein. Hier sehe ich in der 5D MKIII gegenüber der Nikon 800 die bessere Wahl.
Weil das hier von Herrn Burger kritisiert wurde:
„Es wird erst gar nicht mehr gefragt, ob ein Bild bearbeitet wurde, sondern man geht heute bereits davon aus…”
Da sehe ich den Sinn hinter der Betrachtung seitens Herrn Forster und ich kann die unpassende Kritik des Herrn Burger nicht nachvollziehen. Das sieht mir doch eher nach Klugscheisserei aus. In seinem Schlusssatz „Das Bild sieht immer nur so aus, wie wir wollen, dass es aussieht.“ hat er aber absolut Recht! Nur muss er jetzt noch Eins und Eins zusammenzählen: Wenn ich ein Motiv wahrnehme, das so aussieht, als wenn es „dahin verfälscht wurde“, dann ist es schon interessant und wichtig zu erwähnen (um eben typischen Vorurteilen der Rezipienten zu widersprechen), dass dieses Motiv NICHT durch die EBV so aussieht, sondern lediglich so bearbeitet wurde, dass es auf dem Papier oder dem Monitor so aussieht wie es in der „Realität“ war. Es geht hier nicht mehr um rein philosophische Betrachtungen, Herr Burger, sondern um technische.
Abschliessend noch eine letzte Kritik an Herrn Forster: Bitte bezeichnen Sie doch nicht Fotokameras im demagogischen Wortlaut des Marketings! „Semi-Pro“, „Amateur“, „Profi“ sind eingespielte Marketing-Tricks, die inzwischen in jedes nicht besonders wachsame Gehirn gesickert sind. Sozusagen und aus meiner mehr oder minder drastischen Sicht „Konsumentenverblödung“.
Jeder Mensch, der etwas von der Fotografie versteht, kann mit jeder Kamera exzellente Bilder herstellen. Dass diese Meinung in der detaillierten Betrachtung diskussionswürdig ist, ist eine ganz andere Geschichte.
Mit besten Grüßen
Frank